“Kaum steh ich hier und backe kommen sie von nah und fern,
es gibt halt Möhrchenkuchäään den mögen sie so geeern”.
So sieht das aus und heute ist dies auch total OK. Sollen sie gerne über mich hereinstürmen und sich den Kuchen unter meinen gerade noch Frosting darauf streichenden Fingern weggreifen, bevor er es auf eine Kuchenplatte schafft. Schließlich haben die beiden Jungs mir – wieder einmal – sehr beim Möhrenraspeln geholfen.
Den Prozess des Möhrenfeinraspelns mag ich nämlich noch weniger gerne als Orangenfilettieren, was schon etwas heißen soll.
Oh ja, natürlich gäbe es hier Aufsätze für die KitchenAid, die mir das Raspeln quasi komplett abnähmen, aber ich mag es ganz gerne, dass die Männer neben mir an der Kücheninsel stehen. Die Prozesskette sieht dabei wie folgt aus:
Familienmitglied 1 (unter 1,40m): schält die Möhren und entfernt das Grün. (Auf dem Boden unterhalb dieser Person sieht es nach Erledigung des Arbeitsschritts aus, als sei unsere Küche auf einem Acker gebaut)
Familienmitglied 2 (über 1,80m): Raspelt was das Zeug hält, allerdings mit sinkendem Arbeitstempo und immer häufiger geäußertem “Wie viele brauchst Du noch?” “Reicht das?” “Wieviel kostet dieser Raspelaufsatz für die Küchenmaschine?”.
Familienmitglied 3 (ich, irgendwo zwischen 1,40m und 1,80m): freut sich, dass alle da sind. Dass wir als Familie Zeit finden, zu schnacken, dass ich so tolle Backhelfer um mich herum habe, dass wir dabei ab und an in den Genuss lustiger Schulchor-Kostproben kommen und wünsche mir innig, die Zeit ein bisschen anhalten zu können.
Am Ende dieses gemeinsamen Kuchenunternehmens winkt ein Herbst-Kastenkuchen saftiger, möhrlicher Art. Den mögen wir sehr gerne, Reste werden auch gerne noch am nächsten Morgen zum Frühstück vernichtet.
Ich füge diesem Möhrenkuchen im Kastenkuchenformat gerne Kokosflocken und Walnüsse bei, das Frosting (wer denn welches möchte) ist ebenfalls mit Kokos(milch) zubereitet.
Just gestern brachte ich den Kuchen mit zu einem wunderschönen Nachmittag mit lieben Menschen und er erhielt von den Kuchentester-Experten und Hobbyessern Byron, Jule, Lou, Sam und Christian allerhöchste Geschmacks-/ Konsistenz- / Fluffigkeitskomplimente. Vielen Dank, die Damen und Herren. Ich mag außerdem, dass ab und an mal überraschenderweise die knackigen Walnüsse Kontrast zur Kuchenfluffigkeit geben.
Für Euch alle hier nun das Rezept:
Jeanny’s Möhrenkuchen / carrot cake im Kastenkuchenformat mit kleiner Kokosnote
Zutaten:
180g Mehl
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
1 TL Zimt
1 kleine Prise gemahlener Ingwer
1 kleine Prise Muskatpulver
50g Kokosflocken
2 Eier
140 ml Pflanzenöl (ich habe Rapsöl verwendet)
180 g brauner Zucker
300 g Möhren, fein geraspelt
75 g Walnüsse, grob gehackt
1.) Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Kastenkuchenform (meine Form ist ca. 11 x 25cm groß) fetten, eventuell mit Backpapier auslegen.
2.) Mehl mit Backpulver, Natron, Salz, Gewürzen und Kokosflocken mischen, beiseite stellen.
3.) Eier, Öl und Zucker mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine cremig schlagen. Die Mehlmischung hinzufügen und zu einem homogenen Teig verarbeiten.
4.) Dann Möhren sowie Nüsse unterheben und den Teig in die vorbereitete Kuchenform streichen. Ca. 60-70 Minuten lang backen (Stäbchentest verrät wie so oft, ob der Kuchen fertig ist).
5.) Den Kuchen leicht auskühlen lassen, dann aus der Form holen. Man kann ihn pur, mit Puderzuckerguss oder einem Frischkäsefrosting geniessen.
Für das Frosting habe ich
25g Butter (zimmerwarm) mit 50g Frischkäse (gekühlt) kurz cremig geschlagen, dann ca. 200-250g Puderzucker hinzugegeben. Erst wirkt diese Mischung eventuell trocken und staubig, dann einfach so lange weitermixen, bis die Masse cremig und streichfähig ist. Dann – wer möchte und ich möchte beim Möhrenkuchen immer – noch 1-2 EL Kokosmilch hinzugeben, einmal durchrühren. Das Frosting dann auf den abgekühlten Kuchen streichen und bis eine halbe Stunde vor Verzehr im Kühlschrank aufbewahren.
6.) Guten Appetit, Ihr Hasen.
Euch einen sonntagssüssen Wochenabschluß und auf das die nächste Woche ein Knaller werde!
All the love in the universe,
Jeanny
