Ofenfrisches Zimtbrot ist der beste Raumduft, den ich mir nur denken oder wünschen kann. Vielleicht sollte man dazu übergehen, sich statt der baumelnden Duftbäume kleine Zimtgebäckstücke an den Rückspiegel des Autos aufzuhängen. Eventuell könnte man noch einen Schritt weitergehen und statt Lavendelsäckchen auch Zimtbrötchen im Kleiderschrank platzieren oder sich bei öffentlichen Auftritten statt mit Parfum durch kleine Zimtbrote in der Clutch Geruch verschaffen.
Ihr seht, die Zimtduftkommerzialisierung hält noch latente Nischen für die Luftverschönerungsindustrie parat. Derweil verschönere ich unser Haus olfaktorisch, in dem ich fleissige Kneterin und auf Hefeteigverdoppelung geduldig wartende Zimtliebhaberin frische, noch warme Zimtbrotlaibe aus dem Ofen zaubere.
Dazu schmeckt Butter, Marmelade oder hausgemachte Blaubeer-Honig-Butter wundervoll.
Zugegebenermaßen muß man etwas Zeit mitbringen, aber davon abgesehen ist es ein sehr einfach durchführbares Rezept und das Ergebnis lohnt so sehr. Also: bitte keine Scheu vor Hefe!
Zuckerzimtundliebes Zimtbrot
Zutaten:
2 EL Zucker
1/2 TL Salz
1 TL Zimtpulver
120ml Milch
1 EL Butter
1 Sachet Trockenhefe (die Instantvariante, die man nicht erst in Flüssigkeit anrühren muß)
180ml warmes Wasser
375g Mehl
2 EL zimmerwarme Butter
Zuckerzimtmischung aus 3 EL Zucker und 1 EL Zimtpulver
1.) Zucker, Salz und Zimt in einer großen Rührschüssel mischen.
2.) Milch und Butter auf dem Herd bei niedriger Temperatur kurz erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist, dabei ständig ein bisschen rühren. Die Milch sollte auf keinen Fall kochen. Die warme Milch dann zur Zuckermischung geben und umrühren.
3.) Das Wasser und die Trockenhefe nun dazu geben und gut vermischen.
4.) 315g Mehl hinzufügen und mit den Knethaken gut durchkneten. Dann das restliche Mehl (60g) dazu geben und alles auf einer bemehlten Unterlage ca. 5 Minuten lang sehr gut durchkneten. Der Teig sollte nach diesen 5 Minuten auf keinen Fall klebrig sein, lieber etwas Mehl nach und nach hinzugeben, falls dies doch der Fall sein sollte.
5.) Den Teig nun in eine geölte Schüssel geben und die Teigoberfläche ebenfalls leicht mit Öl einreiben. Mit einem Tuch gut abdecken und an einem zugfreien, warmen Ort eine Stunde lang gehen lassen. Der Teig wird sich danach etwa verdoppelt haben.
6.) Dann kurz mit der Faust in den Teig drücken, ihn auf eine bemehlte Fläche geben und ca. 1 Minute lang kneten.
7.) Den Teig nun mit einem Nudelholz zum großen Rechteck ausrollen. Butter darauf verteilen, als sei er ein riesiges Butterbrot, dann die Zuckerzimtmischung gleichmässig darauf verteilen.
8.) Den Teig nun von der langen Seite her sehr eng aufrollen, beide Rollenenden dann zusammenfügen und den Teig 2-3 mal miteinander verzwirbeln. In eine gefettete Kastenform (ca. 22 x 9 cm Bodenmaß) legen, erneut mit einem Tuch bedecken und eine halbe Stunde lang gehen lassen.
9.) Währenddessen den Ofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig mit einem scharfen Messer ein paar Male an der Oberfläche einritzen, dann ca. 40 Minuten lang backen. Das Brot sollte dann hohl klingen, wenn man darauf anklopft. Vielleicht antwortet es sogar “Iss mich. Sofort!”
10.) Das leckere Zimtbrot kann frisch aus dem Ofen genossen werden. Und wie!
Dazu mag ich sehr gerne Blaubeer-Honigbutter, die immer dann auf den Tisch kommt, wenn ich noch eine Handvoll Blaubeeren übrig habe. Sie schmeckt nur leicht fruchtig und nach Honig, ich finde, das passt hervorragend zu Zimt.
Hierfür einfach 40g Blaubeeren mit 3 EL Honig im Topf erhitzen, die Früchte während des Erhitzens mit einer Gabel zu Mus zerdrücken und abkühlen lassen.
Dann mit 200g weicher Butter mischen (am besten mit dem Handrührgerät oder Pürierstab). Noch ganz kurz in den Kühlschrank stellen und servieren. Sollte die Butter im Kühlschrank zu fest geworden sein, einfach kurz warten, bis sie wieder streichfähig ist.
All the love in the universe,
Jeanny
